Danke sagen alsWertschätzung

Im Konzept der Grundbedürfnisse setzt eine neuere psychologische Theorie darauf, dass es drei psychische Grundbedürfnisse gibt: Das Bedürfnis nach Kompetenz (competence), nach Autonomie/ Selbstbestimmung (autonomy) und nach sozialer Eingebundenheit (relatedness). Im Bezug auf die Eingebundenheit postulieren Deci und Ryan, dass der Mensch die angeborene motivationale Tendenz hat, sich mit anderen Personen in einem sozialen Milieu verbunden zu fühlen und in diesem Milieu effektiv zu wirken. Positives Feedback aus der sozialen Umgebung, das sich auf reale Sachverhalte bezieht, fördert die intrinsische Motivation, die nicht nur für die betreffendene Person sondern auch für sein soziales Umfeld einen Benefit dartsellt.

Wertschätzung kann viele Gesichter haben. In den letzten Jahren hat sich dazu an den Schulen einiges getan, um eine transpartente und ehrliche Feedbackkultur in den Klassen zu etablieren. Einen starken Zusammenhalt in der Klasse zu erlangen, bedeutet sich den anderen verbunden zu fühlen, sich gegenseitig zu vertrauen, zu helfen und Rücksicht aufeinander zu nehmen. Das erfordert jedoch auch einen ehrlichen und wertschätzenden Blick auf den anderen mit all seinen Stärken und auch Schwächen. Dieser Prozess ist erlernbar und es gibt verschiedene Möglichkeiten sich darin zu üben und einen wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen. So wurde z.B. die „Warme Dusche“ in vielen Klassen zu einem Fixpunkt im Schulalltag. Hierbei wird dem Kind ein Kompliment ausgesprochen, das z.B. eine positiven Eigenschaften oder positiven Fertigkeiten hervorhebt. Oft gibt es Komplimente wie „Du bist so nett“ oder „Das hast du gut gemacht“ oder „Das kannst du besonders gut“. Auch hier ist es angebracht, zwischen Wertschätzung und Lob unterscheiden zu lernen. Lob ist Ausdruck einer hierarchischen Ebene, deren Basis eine festgelegte Norm ist. Wertschätzung erfolgt auf Augenhöhe und ist Ausdruck für etwas, wofür man dankbar ist.

Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Wahrnehmung für eine Tat, für ein Verhalten, für ein mitgeteiltes Wort oder eine wahrgenommene Mimik in Form von Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. „Danke, dass du….“, „Danke für dein/deine…“ usw. Auch das Danken fällt nicht immer leicht – es erfordert Sensibilität zu erkennen, womit man beschenkt worden ist. Dankbarkeit trägt viel zu einem gelungenen Miteinander bei. Und in diesem konktreten Fall der Wertschätzung einer Mitschülerin oder eines Mitschülers mittels Sonnenstrahlen, lässt diesen gleichzeitig hell erstrahlen, wobei dieses Licht und die damit verbundene Wärme sich wiederum positiv auf seine Umgebung auswirkt.

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